Die Leinenfaser wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und zählt daher zu den Bastfasern.
Leinen wurde in der Textilindustrie fast vollständig von der preiswerteren Baumwolle verdrängt, gewinnt aber als ökologische Naturfaser wieder zunehmend an Bedeutung. Die größten Anbaugebiete sind China und die EU, insbesondere Belgien und Frankreich. Als Baumwolle noch nicht in großen Mengen importiert wurde, war Leinen im vorindustriellen Europa die nahezu einzige pflanzliche Faser. Die Produktion von Leinen ist im Unterschied zur Baumwolle auf wenig Chemikalieneinsatz (Dünger, Pestizide) angewiesen. Deren Produktion ist jedoch aufwändig und arbeitsintensiv. Gewebt wird Leinen zumeist in der klassischen Leinwandbindung.
Das Gewebe schließt wenig Luft ein und ist somit Flusen frei, schmutzabweisend und antibakteriell. Aufgrund seiner Festigkeit allerdings auch sehr bügelintensiv. Die Leinenfaser nimmt bis zu 35 % der Luftfeuchtigkeit auf, sorgt für eine stetige Luftzirkulation, wirkt somit kühlend und ist dennoch trocken wärmend. Daher wird das Gewebe hauptsächlich für Sommerbekleidung eingesetzt.
Je nach Gewebedichte bietet es zudem einen guten UV-Schutz.